Die völlige Unschuld
Süßwaren gelten heutzutage als böse, ungesunde Versuchung. Die Gesellschaft wünscht sich zunehmend einen gesunden Lifestyle – die Lust am Naschen aber bleibt. Wie sieht also eine zeitgemäße Süßigkeit aus, deren Verzehr nicht mit Schuldgefühlen verbunden ist?
Immer mehr Konsument*innen kaufen bewusst ein. Sie wünschen sich Produkte, die die Gesundheit fördern. Der Wandel ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Gleichzeitig erleben Süßigkeiten einen Hype – denn in Krisenzeiten sehnen sich Verbraucher*innen nach Spaß und Unbeschwertheit.
„Gesunde Designs“ kommunizieren jedoch oft das Gegenteil: Ob Naturpapier, gedeckte Farben oder matte Drucke – da, wo der Fokus nur auf Inhaltsstoffen und Health-Benefits liegt, schreien Verpackungen zwar „GESUND“, nicht aber „COOL und LECKER“. Von Industrie und Handel werden die Snack-Alternativen oft nischig behandelt – sowohl visuell als auch durch die Platzierung in der „gesunden Ecke“ des Supermarktes.
Um Konsument*innen dabei zu helfen, gesündere Entscheidungen zu treffen, ist es wichtig, ihnen bei der Produktgestaltung nicht das Gefühl von Verzicht zu suggerieren. Moderne Snack-Alternativen müssen sich nahtlos in das Look-and-Feel sowie das Preissegment konventioneller Süßwaren einfügen – nur so haben sie eine Chance, in den Mainstream vorzudringen.
Unsere Biscotti Santi – die heiligen Kekse – sind die visuelle Überspitzung einer „unschuldigen“ Süßigkeit. Der Designansatz baut auf einem Makrotrend auf: „Healthy Hedonism“. Hier stehen Gesundheit und Vergnügen nicht (mehr) im Widerspruch zueinander.
Das Packaging überwindet alle kategorietypischen Designcodes und spielt dank Monstranz-inspirierter Designelemente mit dem Tabubruch beim Naschen. Der „Church meets Street“-Vibe des Designs stellt Ästhetik und Spaß am leicht ironischen Konzept ins Zentrum – dass die Kekse auch gesund sind, ist mehr ein positiver Nebeneffekt als ein Gestaltungselement.